Millionen von Robotern unter uns
Wie von Investing.com berichtet, könnten Prognosen zufolge bis zur Jahrtausendwende jährlich 1 Million HR-Einheiten produziert werden, mit einer Marktkapitalisierung von bis zu 20 Milliarden Dollar. Laut Bernstein könnten humanoide Roboter in den nächsten 20 bis 30 Jahren sogar die Nachfrage des Automobilsektors übertreffen. Die Citi Group geht davon aus, dass die Zahl der humanoiden Roboter bis 2050 auf 648 Millionen ansteigen wird, während die Bank of America (BofA) eine weitaus kühnere Schätzung von 3 Milliarden HR-Einheiten bis 2060 abgibt. Hinsichtlich ihres Einsatzes sind sich alle drei Banken einig, dass humanoide Roboter stark in Pflegeheime und das Gesundheitswesen integriert werden, weisen aber auch auf andere Bereiche mit großem Potenzial hin. Neben den Privathaushalten, in denen die BofA den größten Teil der Roboter erwartet, gibt es weitere Schlüsselsektoren wie Einzelhandel, Lieferdienste, Lagerhaltung und Industrie.
Der Preis könnte fallen
Es gibt viele Bereiche, in denen solche Roboter die betriebliche Effizienz verbessern könnten, aber das Haupthindernis für eine breitere Einführung sind derzeit die Kosten. Da es sich um fortschrittliche Maschinen handelt, die nicht nur äußerlich dem Menschen ähneln, sondern auch menschliches Verhalten nachahmen und sich mit uns integrieren sollen, hängt ihr Preis von der Komplexität ihrer Fähigkeiten und ihrer Konstruktion ab. Nach Angaben von Qviro.com können die Preise zwischen 5.000 und 500.000 $ liegen. Die Optimus-Roboter von Tesla beispielsweise werden voraussichtlich zwischen 20.000 und 30.000 Dollar kosten. Die Bank of America (BofA) hat jedoch humanoide Roboter mit Elektrofahrzeugen verglichen und festgestellt, dass mit dem allmählichen Rückgang der Komponentenpreise die Akzeptanz zunimmt - vor allem in Asien. BofA erwartet, dass bis 2030 die Produktionskosten für humanoide Roboter unter 20.000 Dollar fallen werden.
China und die USA. as Leaders
Betrachtet man die geografische Verteilung der führenden Unternehmen in der Entwicklung humanoider Roboter, so sind China und die USA die klaren Spitzenreiter. Laut Forbes gab es am 25. Januar 2025 die meisten Unternehmen dieser Art in China (8), gefolgt von den USA (6), während Kanada und das Vereinigte Königreich jeweils ein Unternehmen hatten. Berichte von BofA und Bernstein bestätigen die dominante Stellung Chinas. Der Grund dafür ist, dass China bei der humanoiden Robotik ähnlich vorgeht wie bei Elektrofahrzeugen - schnell und experimentell nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum". Währenddessen ist es das Ziel der Amerikaner, einen einzigen, hocheffizienten "heiligen Gral" humanoider Roboter zu entwickeln.
Der amerikanische Traum?
Bei der Betrachtung bestimmter Unternehmen muss Tesla erwähnt werden. Das Unternehmen konzentriert sich nicht nur auf Autos, sondern auch auf künstliche Intelligenz und Robotik. Vor einigen Jahren stellte es seinen ersten Roboter vor, der in seiner Funktion stark eingeschränkt war, aber die letzte verbesserte Version, Optimus, kann jetzt ein Gespräch führen oder ein Getränk einschenken. Bei seiner Vorstellung im Oktober 2024 gab eine dieser Maschinen jedoch zu, dass sie noch nicht völlig autonom ist und immer noch von einem Menschen ferngesteuert wird.
Trotzdem bleibt Tesla-Chef Elon Musk optimistisch, was die Fortschritte angeht. Während der Telefonkonferenz zu den Geschäftsergebnissen von Tesla 2025 im Januar 2025 erklärte er, dass das Unternehmen plant, in diesem Jahr mehrere tausend Optimus-Einheiten zu produzieren. Außerdem rechnet er mit einem langfristigen Umsatz von mehr als 10 Billionen Dollar.
Trotz der positiven Prognosen von Musk hat der Aktienkurs von Tesla an der Nasdaq aufgrund seines aktuellen politischen Engagements zu kämpfen. Seit Anfang des Jahres haben die Tesla-Aktien mehr als 36 Prozent verloren und erreichten am 13. März 2025 einen Stand von 240,68 Dollar. Langfristig gesehen sind sie jedoch weiterhin im grünen Bereich - um 42 Prozent im Jahresvergleich und um 360 Prozent in den letzten fünf Jahren.*
Tesla's Stock Performance Over the Last 5 Years (Source: Investing.com)*
Milliarden-Dollar-Investitionen in China
Dass China bei der Entwicklung humanoider Roboter führend ist, beweist auch XPeng, ein Unternehmen, das seine Erfahrung in der Herstellung von Elektrofahrzeugen genutzt hat, um in die Robotik zu expandieren. Seine neueste Kreation mit dem Namen Iron ist mit KI-Chips ausgestattet, die in Fahrzeugen verwendet werden, und ist nach Angaben des Unternehmens dreimal effizienter als der Industriestandard. XPeng sieht in humanoiden Robotern einen klaren Weg zum Erfolg und plant, fast 14 Milliarden Dollar in deren Entwicklung zu investieren. Das Unternehmen geht davon aus, dass Level-3-Roboter bis 2026 in die mittelgroße kommerzielle Produktion integriert werden können. In der Praxis bedeutet dies, dass die Roboter autonom sein werden, aber immer noch menschliche Aufsicht benötigen.
Die an der NYSE notierten Aktien von XPeng haben sich gut entwickelt und zeigen sowohl kurz- als auch langfristig starke Gewinne. Am 13. März 2025 schloss die XPeng-Aktie bei 25,35 $, was einem Anstieg von 119 Prozent seit Jahresbeginn entspricht. Die Aktie erreichte ihr 52-Wochen-Hoch von 26,34 $ am 11. März 2025. Im Jahresvergleich sind die XPeng-Aktien um 154 Prozent gestiegen, über einen Zeitraum von fünf Jahren beträgt das Wachstum jedoch nur bescheidene 11 Prozent.*
XPeng's Stock Performance Over the Last 5 Years (Source: Investing.com)*
Angebot eines ausgeklügelten KI-Modells
Wenn es um die Entwicklung fortschrittlicher Roboter geht, ist der Tech-Riese Nvidia nicht zu übersehen. Obwohl das Unternehmen keinen eigenen Roboter besitzt, hat es das KI-Modell Cosmos vorgestellt, das nicht nur für das Training humanoider Roboter, sondern auch für Industrieroboter und autonome Fahrzeuge verwendet werden kann. Cosmos wurde zehn Millionen Stunden lang in realen Szenarien trainiert, was die Lernfähigkeit und die Fähigkeiten von Robotern verbessert.
Nvidias Aktienkurs an der Nasdaq hat sich ähnlich entwickelt wie der von Tesla. Seit Anfang des Jahres hat Nvidia mehr als 16 Prozent verloren, und am 13. März 2025 schloss die Aktie bei 115 US-Dollar. Langfristig gesehen befindet sich das Unternehmen jedoch weiterhin in einer guten finanziellen Verfassung. Im Jahresvergleich ist der Aktienkurs um 27 Prozent gestiegen, und in den letzten fünf Jahren um unglaubliche 1 819 Prozent.*
Nvidias Aktienentwicklung in den letzten 5 Jahren (Quelle: Investing.com)*
Masseneinsatz stellt Herausforderungen
Obwohl KI und Robotik rasante Fortschritte machen, stecken hoch entwickelte humanoide Roboter noch in den Kinderschuhen. Auf dem Markt gibt es verschiedene Arten von Robotern, aber die meisten sind Prototypen, die sich noch im Anfangsstadium der Produktion befinden. Dies deutet darauf hin, dass ihre Fähigkeiten noch nicht ausreichen, um kommerziell vermarktet werden zu können, und dass weitere Verbesserungen noch Jahre dauern werden. Nach Angaben der Citi Group könnte es mindestens zwei Jahre dauern, bis signifikante Fortschritte erzielt werden.
Auch wenn die Herstellungskosten voraussichtlich sinken werden, handelt es sich um einen neuen Technologiesektor, der noch mit Problemen wie einer unzureichenden Lieferkette und Wartungsinfrastruktur zu kämpfen hat. Diese Faktoren könnten die Produktionsfristen verlängern und die Auslieferungen verzögern. Auch wenn diese Probleme irgendwann gelöst sein werden, stellt sich die Frage, wann wir Roboter sehen werden, die den Menschen wirklich imitieren, und ob die Vorhersagen der Investmentbanken wahr werden.
*Vergangene Leistungen sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.