Der Wert des Goldpreises hat in den letzten Wochen die Entwicklung an den Devisenmärkten widergespiegelt. Der Dollar-Index ist seit Mitte Juli gesunken, während der Goldpreis gestiegen ist. Während sich der aktuelle Dollarwert zum Bullenmarkt hin entwickelt hat, erlebt der Goldpreis den entgegengesetzten Trend.
Zinsen haben die Metalle nach unten geschickt
Der Anstieg des Dollarwerts wurde durch Äußerungen von Fed-Beamten unterstützt, wonach die Bank in diesem Jahr an einem scharfen Tempo der Zinserhöhungen festhalten wird, um die steigende Inflation einzudämmen. Der Präsident der Fed in St. Louis, James Bullard, sagte am Donnerstag, er befürworte derzeit eine dritte Zinserhöhung um 75 Basispunkte im September. Die Präsidentin der Fed von San Francisco, Mary Daly, deutete ebenfalls eine mögliche Anhebung um 50 bis 75 Basispunkte auf der nächsten Sitzung der Fed an, um die Zinsen bis Ende 2022 über 3 Prozent zu halten. Dem Protokoll der Juli-Sitzung zufolge wird eine deutliche Zinserhöhung von der Mehrheit der Mitglieder als wirksames Mittel zur Inflationsbekämpfung bevorzugt.
Dollar wieder im Aufwärtstrend
Der Zinsanstieg hat dazu geführt, dass der Dollar Gold als bevorzugten "sicheren Hafen" in turbulenten Zeiten auf den Kapitalmärkten weitgehend überholt hat. Es nahm dem Gold nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine den sprichwörtlichen "Wind aus den Segeln", als es erneut die Marke von $ 2.000 pro Unze durchbrach.*
Interesse an Gold hält an
Obwohl der Goldpreis in den letzten Tagen eine Korrektur erfahren hat, erfreut er sich insgesamt das ganze Jahr über eines starken Anlegerinteresses. Die Goldbestände an der COMEX-Börse sind seit mehreren Monaten langsam rückläufig. In den letzten 7 Monaten wurden über 7 Millionen Unzen aus den Lagern genommen. Veröffentlichten Informationen zufolge sind die Bestände zum ersten Mal seit 2 Jahren unter 30 Millionen Unzen gefallen. Das Interesse der Anleger an dieser Art der "Diversifizierung" ihres Anlageportfolios hält also an. Interessant ist die Information, dass auch die Silberbestände in den Tresoren der LBMA in London allmählich verschwinden. Die Anleger zeigen daher weiterhin ein starkes Interesse nicht nur an verschiedenen Arten von Anlageinstrumenten, die den Preis des Edelmetalls nachbilden, sondern auch an dessen physischem Kauf.
Korrektur als Chance?
Augenblicklich scheint es, dass die aktuelle Korrektur um das Niveau von 1.763 USD pro Unze eine gute Gelegenheit für Anleger sein könnte, die ihr Portfolio mit diesem Rohstoff erweitern möchten, sei es in Form von Futures, ETFs oder z.B. durch den physischen Kauf selbst, um ihn zu einem guten Preis zu erwerben. Denn auf lange Sicht ist Gold meiner Meinung nach immer noch das "beste" Wertpapier für eher konservative Anleger. Betrachtet man seine Wertentwicklung in den letzten 5 Jahren, so kann man einen Wertzuwachs von 38 Prozent feststellen.*
Wertentwicklung von Gold in den letzten 5 Jahren. (Quelle: Investing.com)
* Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für künftige Ergebnisse.
[1] Zukunftsgerichtete Aussagen beruhen auf Annahmen und gegenwärtigen Erwartungen, die ungenau sein können, oder auf dem gegenwärtigen wirtschaftlichen Umfeld, das sich ändern kann. Solche Aussagen sind keine Garantie für zukünftige Leistungen. Sie bergen Risiken und andere Unwägbarkeiten, die sich nur schwer vorhersagen lassen. Die Ergebnisse können erheblich von denen abweichen, die in zukunftsgerichteten Aussagen zum Ausdruck gebracht oder impliziert werden.